Worin liegt das PLUS?

Quelle: aktivplus e.V.

Die Basis des aktivplus Prinzips bilden Anforderungen zum Komfort des Gebäudes, die in gesetzlichen Standards und Normen verankert sind. Diese Aspekte betreffen in großen Teilen direkt den Nutzer. Bei aktivplus Gebäuden steht er mit seinen Bedürfnissen nicht nur bei der Planung, sondern auch während des Betriebs im Mittelpunkt. Auf diesem Sockel aus Grundvoraussetzungen bauen sich die wichtigsten Säulen des Systems auf.

Somit wird das PLUS bei aktivplus mehrdimensional – es bezieht sich auf die energetische Performance, den Eigenversorgungsgrad, den gesamten Lebenszyklus, die CO2-Emissionen und die Kosten. Durch ein zweijähriges Monitoring macht der aktivplus Standard nicht nach der Realisierung Halt, sondern macht auch den Betrieb der Gebäude bewertbar. In der Nutzungsphase wird die Zufriedenheit der Bewohner analysiert.

Im Quartier geht die Betrachtung des Gebäudes über seine eigene Grundstücksgrenze hinaus. Dies ist ein weiteres PLUS gegenüber anderen Ansätzen. E-Mobilität und die Vernetzung im Quartier sollen zukünftig eine entscheidende Rolle spielen. In jeder einzelnen Säule von aktivplus gibt es Bereiche, die einen Mehrwert für den Nutzer, Bauherren, Planer, Umwelt und die Industrie bieten.

Das PLUS für Investoren, Bauherren und Nutzer

Für Bauherren und insbesondere Nutzer stellt der erhöhte Komfort das besondere PLUS dar. Dieser spiegelt sich in der Kontrolle der Raumluftqualität, der Einhaltung des thermischen Komforts im Winter und dem Schutz vor Überhitzung im Sommer sowie erhöhter Tageslichtqualität wider. Die Monitoringphase nach Inbetriebnahme des Gebäudes dient zum einen der energetischen Performancekontrolle. Verbräuche können für Bauherren und Nutzer transparent gemacht und optimiert werden. Zum anderen ist eine regelmäßige Befragung der Nutzer vorgesehen, um aus dem Feedback Verbesserungspotentiale zu erschließen und einen Innovationskreislauf in Gang zu setzen. Auch die Kommunikation nach Ende der Bauphase ist ein PLUS für die Verbreitung des überzeugend einfachen Prinzips.

Zusätzlich werden bei aktivplus der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen nicht mehr ausschließlich pro Quadratmeter, sondern zusätzlich pro Person ausgewiesen. Dadurch ist die Darstellung transparenter und verständlicher. Die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus und insbesondere der Lebenszykluskosten des Gebäudes führen dazu, dass Investoren, Betreiber und Nutzer von Anfang an nicht nur über die Investition, sondern auch über Energie- und Wartungskosten informiert werden. Die bewusste Entscheidung für eine höhere Investition zu Beginn der Nutzungsphase wird durch die ganzheitliche Darstellung z. B. geringerer Betriebskosten im Verlauf des Lebenszyklus untermauert und bewertbar, unter Berücksichtigung des Komfortplus sogar nicht nur monetär, sondern auch für das eigene Wohlbefinden.

Das PLUS für die Umwelt

Das PLUS, welches das aktivplus Prinzip der Umwelt bietet, liegt eindeutig in der Entlastung durch die Vermeidung von Schadstoffen in der Bau- und Nutzungsphase. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Verknappung der Ressourcen steht die Baubranche vor einer großen Herausforderung. Aktivplus bietet Hilfestellungen, um nachhaltige Gebäudekonzepte für Neubauten und Sanierungsobjekte zu entwickeln und zu realisieren. Dadurch wird Energie und COeingespart.

Durch die Einbeziehung der Lebenszyklusbetrachtung macht dieses PLUS nicht nach der Umsetzung halt, sondern unterstützt den klimaschonenden Gebäudebetrieb. In der Monitoringphase wird der Betrieb beobachtet. Durch das Thema Vernetzung entsteht ein Maßstabssprung von der Betrachtung einzelner Gebäude zum Areal oder zum Quartier.

Das PLUS für Architekten und Planer

Aktivplus bietet Architekten und Planern Unterstützung bei einem ganzheitlichen Planungsprozess. Dieser wird durch die Bereitstellung von einfachen Planungshilfen optimiert. Schulungen ergänzen das Angebot, um Weiterentwicklungen zu transportieren. Es wird Fachwissen für die Planung und Umsetzung von aktivplus Gebäuden vermittelt. Das vorhandene Netzwerk aus Experten dient nicht nur dazu das Prinzip laufend zu verbessern, sondern auch gemeinsam zu etablieren.

Das PLUS für Architekten und Planer bietet bei aktivplus die  Monitoringphase. Diese stellt eine Performancekontrolle der Gebäude dar und bietet die Möglichkeit den Betrieb zu optimieren. Architekten und Planer können so auch nach der Inbetriebnahme eines Gebäudes mit den Bauherren und Nutzern in Kontakt stehen und aus den Ergebnissen für kommende Bauvorhaben lernen.

Das PLUS für Industrie und Politik

Aktivplus unterstützt den Einsatz innovativer Komponenten. Das System ist technologieoffen, wodurch die Entwicklung neuer Produkte in der Bauindustrie gefördert wird. Auch hier dient das Monitoring dazu die Qualität und Performance der eingesetzten Gebäudetechnik zu überprüfen.

Sowohl national als auch international werden ambitionierte Klimaschutzziele verfolgt, um die Energiewende zu vollziehen. So strebt die Bundesregierung einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand im Jahr 2050 an. Das setzt Gebäude voraus, deren Energieverbrauch geringer ist als der heutige, aber vor allem, dass der verbleibende Bedarf nahezu vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Durch den hohen Eigenversorgungsgrad mit selbsterzeugter Energie unterstützen aktivplus Gebäude die Klimaschutzziele der Politik.